How to Corporate Design Thinking – Eine Retrospektive

Das Corporate Design gibt der Seele deiner Idee das Gesicht!

Am 11. Januar fand bei unserem Partner-Startup öKohle der erste Workshop zur Gestaltung des Corporate Designs statt, geleitet vom Berliner Designer Jannis Riethmüller.

Jannis muss in den nächsten Wochen eine große Herausforderung meistern: Den individuellen Designgeschmack des Startup-Teams mit den Alleinstellungsmerkmalen der Geschäftsidee abstecken und mit den Ansprüchen der Zielgruppe vereinbaren. Kurz gesagt: Emotionalität mit Rationalität verbinden. Für die einen anspruchsvoll, für Designer eine professionalisierte Herzensaufgabe.

Tipp: Ein erfahrener Designer, bzw. oder eine Agentur sollte immer zu Rate gezogen werden, wenn es um die Ersterstellung von Corporate Designs geht: Erfahrene Augen erweitern den Marktblick!

Wie ist das Vorgehen?

Zunächst erhielt Jannis alle Markt-, Zielgruppen-, und Wettbewerbsanalysen von uns, um die Marktsituation des Start-Ups richtig einschätzen zu können. Denn obwohl bereits für den ersten Workshop eine breite Design-Thinking-Runde eingeplant war, galt es den Prozess zielgerichtet vorzubereiten und anzumoderieren. Dazu wird, anders als bei einem sehr breiten und offenen Design-Thinking, eine Vorauswahl bereits im ersten Schritt getroffen.

Dieser Artikel beschreibt den ersten Workshop, also das anfängliche Kennenlernen.

Die Vorauswahl ist ein von Jannis ausgewähltes Konglomerat an Design-Beispielen folgender Kategorien:

  • Logodesign
  • Typografie
  • Layout
  • Verpackungsdesign

Wie wurde der Design-Thinking Workshop umgesetzt?

Das Tool Figma stellt eine von mehreren TeilnehmerInnen gleichzeitig verwendbare Benutzeroberfläche als eine Art Leinwand zur Verfügung, auf der mit verschiedenen Tools Formen und Bilder gemeinsam bearbeitet und verschoben werden können. Als Meeting-Software kommt beim StartUp öKohle übrigens Teams im Rahmen von Microsoft Business zum Einsatz

Das vorbereite Figma-Board zeigt die Vorauswahl von Jannis

Zu Erkennen sind die von Jannis vorausgewählten Designelemente aus den beiden Kategorien Verpackungsdesign und Webdesign.

Im nächsten Schritt stellte uns Jannis gezielte Fragen zu unserer Zielgruppe, bzw. unseren Alleinstellungsmerkmalen und verband unsere Ausführungen geschickt mit gestalterischen Erklärungen, um uns so auf die erste Aufgabe vorzubereiten: Jeder hatte die Aufgabe innerhalb von fünf Minuten, Designelemente den beiden Kategorien passt zu uns und passt nicht zu uns zuzuordnen.

Sieht nach Chaos aus, sind aber Designelemente aus der Kategorie „passt nicht zu uns“

Im nächsten Augenblick tanzten die kleinen Symbole und Namen, die jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer durch seine Mausbewegung auf der Figma-Leinwand bewegen konnte. Es herrschte aufgeregtes Treiben und Gemurmel, manchmal war ein „Geht ja gar nicht!“ oder ein „Sehr geil“ zu hören. Schnell füllten sich die Kategorien mit den kleinen Bildchen. Jannis beobachtete das Treiben und fügte nach einigen Minuten selbst Bilder in die Kategorien, meistens die, welche am kontroversesten diskutiert wurden.

Figma-Leinwand
Zwischenstand nach wenigen Minuten.

Manchmal landete auch ein Bild, bei dem eine deutliche Abneigung geäußert wurde als Kopie in der entgegen gesetzten Kategorie. Jannis beendete die Phase nach fünf Minuten.

Heiße Diskussion

Jeder bekam einige Minuten Zeit, seine eigenen Entscheidungen zu rechtfertigen und die der anderen zu kommentieren. Jannis moderierte den Vorgang, in dem er immer wieder neue Grüppchen aus Designelementen bildete und so einen groben Trend abzeichnete, den er im Anschluss als Zwischenergebnis erklärte. Außerdem stellte er seine aversiv platzierten Designelemente erklärend und provozierend zur Diskussion, was wiederum viele neue Denkanstöße bei den TeilnehmerInnen und Teilnehmern auslöste.

Eine breite, aber zielführende Debatte über die Designsprache der Hauptkonkurrenten bildete das Ende des Workshops und den ersten Eindruck, den Jannis sich von uns verschafft hat.

Tipp: Sucht euch immer einen/eine Designer*in, die den Weg zum perfekten Corporate Design als einen gemeinsamen Prozess begreift. Ein Schuss ins blaue, bzw. „Den/Die Designer*in mal machen lassen“ führt fast immer zu Frustration oder enormen Mehrkosten. Die besten Design-Agenturen werden im Zweifel euren Auftrag gar nicht annehmen, wenn ihr einen intensiven Austausch zur Designfindung ausschließt.

Hausaufgabe

Design ist Kopfsache. In den nächsten Tagen hat jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin die Aufgabe, die Figma-Leinwand nach eigenem Ermessen erneut aufzusuchen. Jeder erhält in einigen Tagen jeweils drei Punkte, die er einem favorisiertem Designelement nach eigener Wahl zuordnen kann.

Wir freuen uns auf den nächsten Workshop und sind wahnsinnig auf die ersten Ergebnisse gespannt!