

Biodiversität sichern, Nachhaltigkeit fördern: Das Start-up aus Greifswald schützt Flora und Fauna.
Jedes Jahr werden Hunderttausende Wildtiere bei der Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen getötet. Schutzmaßnahmen sind aufwendig und werden nur auf wenigen Flächen umgesetzt.
Das Greifswalder Unternehmen entwickelt KI-Algorithmen und Software, mit deren Hilfe Wildtiere mithilfe von Wärmebilddrohnen effizient erkannt und anschließend geschützt werden können.
Dank ihrer innovativen Technologie lassen sich Wildtiere wie Rehkitze oder Vögel auf landwirtschaftlichen Flächen frühzeitig entdecken und vor Gefahren wie der Mahd oder anderen landwirtschaftlichen Aktivitäten bewahren. Die Kombination aus künstlicher Intelligenz und Wärmebilddrohnen sorgt für hohe Präzision und Zuverlässigkeit – das verbessert sowohl die Sicherheit der Tiere als auch die Effizienz der Landwirte.
Agritechnica 2023
Wie das Zusammenspiel mit Feldrobotik funktioniert, wurde 2023 als TRL5/6-Prototyp auf der Agritechnica gemeinsam mit dem Landmaschinenhersteller CLAAS und dem Robotik-Startup Agxeed demonstriert.
Ein breites Anwendungsspektrum – vom Schutz in der Landwirtschaft bis hin zu Solaranlagen.
Auch beim Schutz bedrohter Bodenbrüter, bei der Personensuche oder der Inspektion von Solaranlagen kommt das System zum Einsatz. Mehr als 500 Kundinnen und Kunden nutzen bereits die Technologie des Unternehmens. Das Start-up wurde 2022 mit dem OZ-Existenzgründerpreis und 2023 mit dem KfW Award Gründen ausgezeichnet und beschäftigt derzeit 10 Mitarbeitende.
Founders Note
Die Gründung passt hervorragend nach Mecklenburg-Vorpommern, wo Natur auf moderne Landwirtschaft trifft. In einer Zeit, in der Biodiversität zu den zentralen Zukunftsfragen zählt, liefert sie ein wichtiges Puzzlestück zum Schutz der Agrobiodiversität.
Hochtechnologie, Ethik und Natur – das sind die Themen, für die ich brenne.
Gründer Tobias Dahms
Nachhaltigkeit ist daher auch das Thema der zweiten Gründung.
Die ecosm GmbH überwacht und analysiert Ökosysteme wie Gewässer und Moore mit hochpräziser, aber kostengünstiger Sensorik und IoT-Netzwerktechnologie. Damit unterstützt sie Unternehmen dabei, gesetzliche Vorgaben einzuhalten und gleichzeitig die Ökosystemleistungen optimal für wirtschaftlichen Erfolg zu nutzen.
Im Bereich naturbasierter Klimaschutzmaßnahmen ist das Moorschutz-Monitoringsystem des Unternehmens ein Schlüsselbaustein zur Generierung von Kohlenstoffzertifikaten für den ersten kommerziellen Anbieter solcher Zertifikate in Europa. Die Technologie überwacht derzeit in Echtzeit Standorte in Lettland, Polen und Deutschland.
Der Schutz von Klima und Biodiversität – das passt auch hervorragend zu Mecklenburg-Vorpommern. Unser Land ist mit seinem hohen Anteil an Moor- und Agrarflächen besonders prädestiniert für naturbasierte Lösungen im Klimaschutz und den Einsatz von Hochtechnologie zum Schutz der Biodiversität.
Frage 1: Was funktioniert deiner Meinung nach besonders gut im Start-up-Ökosystem in MV?
Die Szene ist gut vernetzt und weiß, wie sie Aufmerksamkeit erzeugen kann. Der Weg zu Entscheidern ist kurz.
Frage 2: Was wünschst du dir für die Zukunft?
Als Gesellschaft stehen wir aktuell vor vielen großen Herausforderungen.
Auf allen Ebenen – von lokal bis global – werden Lösungen gebraucht. Ich möchte dazu beitragen und hoffe natürlich auf viel Unterstützung und Gleichgesinnte. Momentan suchen wir vor allem Unterstützung im Bereich Marketing.
Frage 3: Wie bist du auf die Gründungswerft aufmerksam geworden?
Ich bin nach der Verleihung des OZ-Existenzgründerpreises auf Einladung zur Werft gekommen. Ursprünglich bin ich nicht der klassische Start-up-Gründer und habe leider selten Zeit, an den Aktivitäten der Gründungswerft teilzunehmen. Die Leistung, die hinter dem Aufbau dieser Community steckt, finde ich jedoch bemerkenswert.