Seit November 2020 ist die Mannschaft des Greifswalder Start-ups öKohle auf 10 Mitarbeiter*innen angewachsen.
In drei unterschiedlichen Teams wird hier aktuell an einer nachhaltigen Grillkohle aus Schilf geforscht und gearbeitet.
Warum es öKohle überhaupt braucht, was sie so einzigartig macht und wann du sie endlich kaufen kannst, das erfährst du in diesem Beitrag.
Jetzt mal ehrlich: Wonach entscheidest du, welche Grillkohle du kaufst? Schaust du auch primär nach dem Preis?
So haben wir von öKohle es zumindest noch vor nicht allzu langer Zeit gemacht. Doch dann haben wir erfahren, wie schlecht konventionelle Grillkohle für die Umwelt, das Klima und die Gesellschaft ist. Dafür gibt es 3 Gründe:
- Ganze 70 % der in Deutschland verkauften Kohle kommt gar nicht von hier, sondern beispielsweise aus Nigeria oder Paraguay (WWF 2018, S. 5). Durch den unnötig weiten Transport werden Unmengen an CO₂ ausgestoßen.
- Mindestens 40 % der Grillkohle enthält seltenes Tropenholz von vom Aussterben bedrohten Baumarten (WWF 2019). Das Fällen dieser geschützten Bäume ist darüber hinaus enorm schädlich für die dortigen Ökosysteme.
- Auch die Arbeitsbedingungen bei der Grillkohle-Produktion sind häufig miserabel. Dabei kann Kinderarbeit nicht ausgeschlossen werden. (WWF 2020, S. 14).
Selbst Grillkohle, die garantiert “kein Tropenholz” enthält, ist problematisch, wie das folgende kurze Video der ARD zeigt. Schau doch mal rein:
Was macht öKohle anders?
Statt aus Tropenholz wird unsere öKohle aus heimischem Schilf und ähnlicher Moor-Biomasse hergestellt. Neben der Regionalität und der sich daraus ergebenden kürzeren Transportwege hat Schilf einen weiteren entscheidenden Vorteil. Anders als Bäume, die bis zu 80 Jahre zum Nachwachsen benötigen, wächst Schilf oft schon innerhalb eines Jahres komplett nach. Darüber hinaus ist die Verwendung von Schilf weitaus weniger schädlich für die Ökosysteme, als die Verwendung von Tropenholz, wie Padouk oder Bongossi.
Moore sind außerdem ideale CO₂-Speicher (Bundesregierung). Durch eine Wiedervernässung der Flächen zum Schilfanbau wird also zusätzliches CO₂ eingespart bzw. gebunden. Dies führt dazu, dass die gesamte CO₂-Bilanz von öKohle vermutlich sogar negativ ist (Einsparung > Ausstoß).
Neben der Ernte des Schilfs findet auch der gesamte weitere Produktionsprozess in der Region statt – vom Zerkleinern der Biomasse, über die Verkohlung, bis zur Verpackung unserer fertigen öKohle. Durch langfristige Partnerschaften und faire Löhne wollen wir attraktive Jobs in der Region schaffen und so die heimische Wirtschaft stärken.
Wann du öKohle endlich kaufen kannst
Aktuell arbeiten wir an einem Prototyp auf großtechnischen Anlagen. Dabei werden wir, als Projekt der Universität Greifswald, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt. Ein Markteintritt ist pünktlich zur Grillsaison 2022 geplant.
Bis dahin sind wir von öKohle nicht nur im Labor, sondern auch auf Instagram, Facebook und ökohle.de aktiv. Dort geben wir dir einen Einblick in unser junges Start-up. Schau doch mal vorbei und begleite uns bei der anstehenden Gründung und weiteren spannenden Themen rund um Nachhaltigkeit, Grillen und Start-up.